Die Heimarbeit bei freier Zeiteinteilung und ohne großartigen Anspruch ist noch immer der Traum vieler Deutscher. Es gab Zeiten, in denen man mit der Montage von Kugelschreibern Geld verdienen konnte. Man wurde nicht reich damit, aber für ein kleines Zubrot in Heimarbeit reichte es. Noch immer ist die Nachfrage nach Heimarbeit in Zusammenhang mit Kugelschreibern groß – doch halten die Angebote, was sie versprechen?
Einmal nachgefragt
Die Nebenjobzentrale hat sich vor einiger Zeit die Mühe gemacht und einfach einmal bei einigen bekannten und größeren Unternehmen nachgefragt, die unter anderem mit Kugelschreibern handeln. Das Ergebnis war eindeutig: Keines dieser Unternehmen konnte bestätigen, derzeit selbst Nebenjobs im Bereich der Kugelschreibermontage anzubieten. Für seriöse Jobangebote wird die Luft bereits an dieser Stelle dünn.
Viele Tricks, ein Ziel: Neue Opfer finden
Es gibt verschiedene Maschen, mit denen du bei angeblichen Jobangeboten im Bereich der Kugelschreibermontage abgezockt werden kannst – der Einfallsreichtum der Betrüger ist beinahe schon zu bewundern. Die folgenden Maschen solltest du kennen:
Masche 1: Die Kaution
Der „Arbeitgeber“ erwartet, dass du eine Kaution hinterlegst, damit du das Material in Empfang nehmen kannst. Wie könnte es auch anders sein: Diese Kaution wirst du nie wieder zurückbekommen, wenn du auch noch so oft nachfragst.
Masche 2: Der Materialkauf
Bei der zweiten Masche kaufst du zunächst das Material für die Kugelschreiber, damit du sie zusammenbauen kannst. Du solltest allerdings besser den Vertrag genau lesen: Eine Abnahmegarantie für die zusammengebauten Kugelschreiber wirst du darin nämlich nicht finden. Auf ihnen bleibst du später leider sitzen.
Masche 3: Die Schutzgebühr
Du bezahlst eine Schutzgebühr, um eine Adressliste zu erwerben. Diese Liste soll dir angeblich Adressen einbringen, bei denen du einen Job in Heimarbeit bekommen kannst. Leider sind die Adressen völlig wertlos und das Geld verloren. Im schlimmsten Fall leiten dich diese Adressen sogar zu weiteren Abzock-Betrieben weiter. Dasselbe gilt übrigens für angebliche Datenbanken, an deren Mitglieder Aufträge vergeben werden. Aufgenommen wirst du vielleicht sogar – aber die Aufträge existieren nicht.
Masche 4: Die Bearbeitungsgebühr
Einige Abzocker knöpfen dir eine erhebliche Bearbeitungsgebühr für die Bearbeitung deiner Bewerbung ab. Würdest du dann im Anschluss auch tatsächlich Geld damit verdienen, wäre das vielleicht gerade noch akzeptabel. Da es jedoch die versprochenen Aufträge nicht wirklich gibt, ist auch eine Bearbeitungsgebühr für die Bewerbung obsolet.
Masche 5: Der teure Anruf
Schon bei der ersten Kontaktaufnahme können dir die Abzocker das Geld aus der Tasche ziehen: Ist in der Anzeige nur eine teure 0900-Rufnummer angegeben, solltest du die Finger davon lassen. Vorsicht: Beginnt die Nummer mit 010 oder 0100, handelt es sich wahrscheinlich um eine Call-by-Call-Rufnummer, die den eigentlichen Charakter der Rufnummer verschleiern soll.
Masche 6: Die teure Hilfe
Ebenfalls ein Klassiker, der auch auf der teuren Telefonhotline basiert: Das Geschäft hört sich seriös an. Du erhältst kostenfrei das Kugelschreibermaterial sowie eine Montageanleitung zugesandt, möchtest loslegen – und verstehst die Anleitung nicht. Kein Wunder: Der Verfasser hat sich extra darum bemüht, sie möglichst unverständlich zu formulieren. Er verdient sein Geld nämlich mit der teuren Servicehotline, die du dann anrufst, um dir die Anleitung erklären zu lassen.
Fazit
Auch wenn sich das Geldverdienen mit der Montage von Kugelschreibern sehr interessant anhört – lass solche Anzeigen links liegen. Die angeblichen Nebenjobs existieren nicht und die Annoncen zielen lediglich darauf ab, dir das Geld aus der Tasche zu ziehen.