Wer ein Studium beginnt, muss sich mit Facharbeiten, Klausuren und Vorlesungen beschäftigen – oft bleibt da keine Zeit mehr, einem Job für die finanzielle Absicherung nachzugehen. BAföG soll dich dabei unterstützen. Bisher hatte es allerdings einige Schwächen. Ab dem Wintersemester 2016 sollen verschiedene Bestandteile der Finanzierung für die Ausbildung verbessert werden.
Die Veränderungen im System für die Ausbildungsfinanzierung
Es ist für die meisten Studenten nicht möglich, neben dem Studium zu arbeiten, um die Miete und die persönliche Lebensführung zu finanzieren. Besonders für Studenten, die aus weniger wohlhabenden Familien stammen, soll BAföG dafür sorgen, dass die Finanzierung in jedem Fall sichergestellt ist. Allerdings haben sich die Beitragssätze in den letzten Jahren kaum verändert. Zum Wintersemester 2016/2017 werden diese nun endlich wieder angepasst. Als Student bietet dir dies in Zukunft wieder ein kleines Stück mehr finanzielle Sicherheit.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
· Die allgemeinen Bedarfssätze werden um bis zu 7 Prozent erhöht.
· Der Wohnzuschuss für Studenten, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, wird von 224 auf 250 Euro erhöht.
· Die sogenannte BAföG-Lücke zwischen Bachelor- und Masterstudiengang wird geschlossen und sichert die Finanzierung der Studenten.
· Der Vermögensfreibetrag wird von 5.200 auf 7.500 Euro erhöht.
· Studenten dürfen analog zur Anhebung der Minijob-Verdienstgrenze zum 1. Januar 2013 künftig 450 statt 400 Euro zusätzlich verdienen.
· Nicht zuletzt wird die maximale Fördersumme auf 750 Euro erhöht.
Mit diesen Punkten soll das BAföG vor allem der Inflation angepasst werden. Besonders wichtig ist aber eine Änderung, die es noch mehr Studenten ermöglicht, die BAföG-Leistungen in Anspruch zu nehmen.
Höhere Freibeträge für die Eltern – mehr BAföG-Bezieher
Neben der Tatsache, dass künftig der Bund die Finanzierung übernehmen wird, gilt der neue Freibetrag für die Eltern als die wichtigste Änderung dieser Reform. Die Freibeträge für das Einkommen der Eltern werden um bis zu 7 Prozent erhöht und geben somit noch mehr Studenten die Möglichkeit, an diesem staatlichen Programm zu partizipieren. Dadurch wird sich die Zahl der Studenten, die künftig BAföG beziehen können, im Jahr 2017 auf über 110.000 Studenten erhöhen. Auch wenn die Reform Kritik aus der Opposition erntet, ist sie doch ein erster und vor allem wichtiger Schritt, der das System für die Finanzierung des Studiums verbessert. Wenn du von der neuen Regelung betroffen bist und 2016/2017 noch studierst bzw. dein Studium bis dahin aufnimmst, solltest du dich frühzeitig informieren, wie hoch dein Anspruch sein wird.