Wie viel verdient man als Texter? Verdienst eines Texters im Überblick.

Du schreibst gerne und planst, dich als Texter selbstständig zu machen? Oder du möchtest dir nebenbei etwas als Texter dazuverdienen? Dann bist du bestimmt bereits auf den Berufszweig der freiberuflichen Texter aufmerksam geworden. Klingt genau nach dem, wonach du gesucht hast, oder? Aber wie hoch ist eigentlich der Verdienst eines Texters?

Texter Verdienst

Was beeinflusst den Verdienst eines Texters?

Diese Frage lässt sich nicht in einem Satz beantworten. Denn der Verdienst eines Texters wird von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst:

●       Wie viel Zeit ist der Texter bereit, in die (unbezahlte) Recherche für seine Texte zu stecken?

●       Wie viel Zeit investiert der Texter in die Texterstellung?

●       Sind die Texte gut lesbar und plagiatsfrei?

●       Kann der Texter Weiterbildungen vorweisen?

●       Lässt sich der Texter auf Kundenwünsche ein?

●       Hat der Texter irgendwelche Spezialisierungen?

Als Faustregel gilt: Je mehr Aufwand und Zeit du in diesen Job investierst, desto höher wird dein Verdienst als Texter ausfallen. Auch wenn das abgedroschen klingt, es stimmt. Hast du keine Lust auf Recherche, Kundenakquise oder Fortbildungen, sind deine Aussichten auf hohe Einnahmen eher gering. Selbst wenn du nur auf der Suche nach einem kleinen Zubrot bist, kann das Schreiben für dich attraktiv sein.

Wie viel verdient ein Texter pro Stunde?

Wenn du dich regelmäßig weiterbildest, gute Arbeit ablieferst, Zeit in Kundenbindung und ‑akquise investierst und Abgabefristen einhältst, kann dein Verdienst bereits als Einsteiger im Texterbusiness gut und gerne bei 3.500 bis 4.500 Euro brutto pro Monat liegen. Dies gelingt dir aber nur, wenn du dich diesem Job in Vollzeit widmest. Natürlich gibt es nach oben hin keine Grenzen. Einzig und allein die Zeit wird dir irgendwann einen Strich durch die Rechnung machen. Denn schließlich kannst du nicht 24 Stunden lang, 7 Tage die Woche arbeiten. Zudem wird dein Verdienst als Texter von der Komplexität der Aufträge und der jeweiligen Zielgruppe bestimmt. Schreibst du Blogartikel zu leichten Themen, wie Valentinstagsgeschenke oder Hochzeitsspiele, musst du dich mit einem niedrigeren Wortpreis zufriedengeben als beispielsweise bei einem Fachartikel über Kryptowährungen oder Finanzthemen.

Neben der Bezahlung auf Wortpreisbasis besteht auch die Möglichkeit, einen Stundenlohn zu vereinbaren. Um ein angemessenes Honorar zu ermitteln, solltest du vorab eine Kalkulation durchführen. Dazu solltest du zuerst einmal herausfinden, wie viel ein angestellter, etwa gleichaltriger Texter verdient. Anschließend rechnest du all deine monatlichen Ausgaben zusammen. Liegen diese zum Beispiel bei 2000 Euro, muss dein Verdienst als Texter entsprechend hoch sein. Folglich musst du deinen Stundensatz so kalkulieren, dass am Ende des Monats noch ein Gewinn übrig bleibt. Schließlich möchtest du als selbstständiger Texter von deiner Tätigkeit leben können.

Ein Texter sollte daher je nach Auftrag zwischen 50 und 120 Euro pro Stunde verdienen. So sollten Fachartikel wegen des erforderlichen Fachwissens mit einem höheren Stundensatz veranschlagt werden als einfache Blogartikel. Bei Fachartikeln kannst du für eine Normseite (diese umfasst rund 250 Wörter) bis zu 400 Euro ansetzen.

Warum kann ein Texter nicht für einen Wortpreis von einem Cent arbeiten?

Vielleicht ist es dir im vorherigen Abschnitt aufgefallen: Ein Texter SOLLTE pro Stunde 50 bis 120 Euro verdienen. Leider ist dies in der Realität bei Weitem nicht immer der Fall. Denn auf vielen Jobbörsen für Texter tummeln sich zahlreiche Auftraggeber, die nur einen Cent pro Wort für einen Auftrag zahlen. Dafür erwarten sie aber einen tollen Text zu einem nicht ganz trivialen Thema, wie Autotuning, der auch noch einer Plagiatsprüfung unterzogen wurde. Und die Recherchearbeit soll natürlich im Service inklusive sein. Oder ein Auftraggeber möchte ein Rezeptbuch mit 120 Rezepten erstellt haben, die du natürlich alle selbst recherchieren sollst, und zahlt pro Eintrag einen Euro. Das wären 120 Euro für etwa drei volle Arbeitstage. Denn Copy & Paste ist wegen Plagiatsstrafen selbstverständlich ausgeschlossen. Bleibt man bei diesem Beispiel, könntest du in einem Monat lediglich sieben Aufträge bearbeiten. Unterm Strich blieben dir dafür 840 Euro.

Nicht viel anders sieht es bei einem Wortpreis von einem Cent aus. Der gesetzliche Mindestlohn liegt derzeit bei einer Vollzeitstelle bei rund 1702 Euro. Möchte ein Texter auf diesen Betrag kommen, erhält aber nur einen Cent pro Wort, müsste er 170.200 Wörter im Monat schreiben. Bei 21 Arbeitstagen pro Monat sind das 8104 Wörter täglich – den Rechercheaufwand noch nicht eingerechnet. Das schafft nur ein Roboter.

Dieser Text hier hat etwa 1.000 Wörter. Täglich müssten also acht Texte dieser Länge geschrieben werden, um annähernd auf die erforderliche Wortzahl zu kommen. Selbst echte Profis schaffen maximal 6.000 Wörter am Tag.

Einige wenige Jobportale sind deshalb mittlerweile dazu übergegangen, solche Jobangebote nicht mehr zuzulassen beziehungsweise nicht mehr zu veröffentlichen.

Was kostet ein guter Texter?

Auch diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Genauso wie der Verdienst eines Texters hängen die Kosten für einen guten Texter von seinem Können, seinem Wissen und seiner Position am Markt ab. Alles ist möglich. Grundsätzlich gilt aber: Gib lieber mehr aus, um qualitativ hochwertige Texte zu bekommen. Verkauft dir ein Texter seine Arbeit für gerade einmal einen Cent pro Wort oder unter 20 Euro pro Stunde, solltest du hellhörig werden. Denn entweder ist das Texten dann nur sein Nebenerwerb oder er nimmt die Arbeit nicht ernst. Frage in diesem Fall nach und bitte um einen bezahlten Probetext. Denn nichts ist ärgerlicher, als bei schlampiger Arbeit immer wieder nachbessern zu müssen. Das kostet Zeit, Nerven und Geld.

Reicht der Verdienst als Texter zum Leben?

Bist du als Texter engagiert und gewissenhaft, kannst du von deinem Verdienst gut leben. Vorausgesetzt natürlich, du findest gut bezahlte Aufträge. Aus diesem Grund sind regelmäßige Akquisetätigkeiten unumgänglich. Schlecht bezahlte Aufträge findest du inzwischen wie Sand am Meer. Doch bedenke immer: Du solltest dich nicht kaputt arbeiten. Um zu wissen, wie viel du pro Stunde verdienen musst, musst du deine Ausgaben kennen. Dann weißt du ganz genau, wie hoch dein Verdienst als Texter sein muss, um monatlich über die Runden zu kommen.

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